Stephan Gölnitz
· 20.05.2024
Zwischen aufblasbaren Boards und Hardboards entscheidet oft die Größe des Kofferraums, in das die Boards hineinpassen müssen. Je kleiner die Boards werden – bei höherem Fahrkönnen sind auch Hardboards oft unter 1,60 Meter lang –, desto mehr geht dem Vorteil der Aufblasbaren die Luft raus. Obendrein sind Hardboards spürbar direkter und heben bei Leichtwind auf jeden Fall leichter und auch etwas früher ab. Aufblasbare Boards bieten dafür eine geringere Verletzungsgefahr bei Stürzen aufs Board. Weil die Aufblasbaren wackeliger im Wasser liegen, sollte man 10 bis 20 Liter zusätzliches Volumen einkalkulieren. Ein Einsteiger-Board ist mindestens 5‘5‘‘ (1,64 m) lang. Große Hybridboards, die dann sogar zum Wave-SUPen geeignet sind, können bis zu 8‘2‘‘ (2,49 m) lang sein. Diese sind dann sehr einfach zu starten und flugstabil, wirken aber in der Luft auch sehr groß und träge und eignen sich mit dem Wing überwiegend zum entspannten Foil-Cruisen.
Dennoch sollte man beim ersten Board ruhig genügend Volumen einplanen (Körpergewicht plus 40 bis 60 Liter): Das beschleunigt die Karriere, und nach einem guten Lehrjahr kann man dann gleich einen deutlichen Schritt zu sehr viel weniger Volumen machen – wenn Sprungmanöver ins Spiel kommen –, oder man bleibt einfach weiterhin beim genüsslichen Cruisen und lässigen Gleitmanövern. Das Einsteiger-Foil bleibt vermutlich für Leichtwind eine längere Zeit erhalten. Ein Carbon-Foilmast ist zwar nobel und in allem ein bisschen „besser“, kostet aber auch ein Vielfaches – und Alumasten bereiten auch auf längere Sicht ebenso viel Spaß. Beim Foil zuletzt zählt die Fläche mehr als die „aspect ratio“ – ob der Flügel eher gestreckt oder eher sehr gedrungen ist, macht bei den ersten Versuchen wenig Unterschiede, eine „medium ratio“ mit Spannweiten zwischen 80 und 100 Zentimetern hat sich bewährt.
Volumen: Körpergewicht plus 40 bis 60 Liter – je nach Balancegefühl. Bei aufblasbaren Boards plus weitere 10 bis 20 Liter, weil diese wackeliger wirken. Länge: ab mindestens 5‘5‘‘ oder länger.
Für überwiegend Leichtwind: bei 60 Kilo etwa 1500 cm2, bei 85 Kilo etwa 2000 cm2. Für Wind ab etwa 15 Knoten: 1200 cm2 (60 Kilo) bis 1400 cm2 (85 Kilo).
75 Zentimeter sind eine gute Universalgröße für Einsteiger, kürzere Masten (ca. 60 cm) nur für seichte Gewässer. Für später sportlich-schnelles Foilen oder wellige Reviere bieten 80 bis 85 cm die nötige Bodenfreiheit. Auch beim Lernen haben diese langen Masten kaum Nachteile.
Die Fuselage ist der Stabilisator: 70 cm bieten Einsteigern sehr gute Fahrstabilität, kürzer als 65 cm wird das Foil agiler (nervöser) und wendiger für Fortgeschrittene.
Bereits als Foil-Einsteiger sollte man idealerweise seinen späteren „Style“ kennen. Denn je nach Materialwahl foilt man dann weiterhin entweder entspannt und manöverorientiert mit kleinen Segeln (vier bis sechs Quadratmeter), kombiniert mit größeren Foils (1200 bis 1600 cm2) – oder eher leistungsorientiert, mit großen Segeln zwischen sechs und acht Quadratmetern, mit kleineren Front-Flügeln (800 bis 1100 cm2) am Foil. Kleinere Flügel benötigen mehr Speed vor dem Abheben und werden dafür anschließend schneller. Für das Board gilt: Je breiter, desto einfacher. Denn Breite gibt Stabilität und Sicherheit – auch in Manövern. Deshalb sind auch Freeride- oder Freeraceboards mit zusätzlicher Foiloption durch eine verstärkte Finnen-Box erst ab etwa 125 Liter und 75 Zentimeter Breite gut zum Foilen geeignet.
Reine Foil-Boards haben ein deutlich breiteres Heck als Finnen-Boards, was einen guten Gegenhebel zu den wirkenden Foilkräften ergibt. Zum Lernen sind beide Konzepte gut geeignet, Boards ab etwa 80 Zentimeter Breite und mit breitem Heck erleichtern den Einstieg dabei spürbar. Auch wenn kurze Boards (unter 2,00 Meter) dem geübten Foiler ein sehr kompaktes Fluggefühl bescheren, erleichtern Boards um die 2,10 bis 2,15 Meter den Take-off und sind auch beim Segelaufholen oder bei Wenden weniger zickig.
Das Volumen sollte so groß gewählt werden, dass man das Segel bei Leichtwind entspannt aufholen kann. Bei 80 Kilo also ab etwa 120 Liter. Eine Breite von mindestens 75 bis etwa 85 Zentimeter ist empfehlenswert für Segel von fünf bis acht Quadratmeter.
Bei unterpowertem Foilen mit eher klein gewählten Segeln benötigen leichte Personen (unter 65 Kilo) rund 1200 cm2 für frühen Take-off, bei 90 Kilo darf es auch ein Foil mit 1400 bis 1600 cm2 sein. Wer auch auf dem Foil eine Segelgröße mit spürbar Power wählt, greift bei 85 Kilo etwa zu einem Foil mit 1100 cm2. Leichten Surfern unter 65 Kilo reichen dann bereits 800 cm2 für frühes Abheben.
80 bis 90 Zentimeter bieten genügend Freiraum unter dem Board und wirken auch auf maximalem Flug-Level noch nicht beängstigend hoch. Der Preisunterschied zwischen Alu und Carbon entspricht nicht proportional dem Zugewinn an Leistung oder Fahrgefühl. Alumasten von 85 Zentimeter funktionieren ebenfalls sehr gut.
Die Fuselage ist der Stabilisator: mindestens 85 cm Länge bieten Einsteigern gute Fahrstabilität, kürzer als 80 cm wird das Foil vor allem in der Querachse (rauf-runter) nervöser. Ab 100 cm wird das Foil spürbar sperriger beim Tragen.
Mit allen Schlaufenoptionen und den nötigen Boxen (zusätzliches Gewicht) versehen, lässt sich darauf Windsurffoilen und Wingfoilen gut austesten – wenn noch nicht sicher ist, wohin die Foil-Reise gehen soll. Für engagiertes Wingen sind diese Boards wegen der Windsurfanforderung zwangsläufig zu lang.