Wingsurfen ist ein vergleichsweise junger Sport, trotzdem schreitet auch hier die Spezialisierung der Produkte bereits voran. So gibt es mittlerweile Wings für Welle oder Freestyle – aber eben auch Allround-Wings, die einen besonders großen Einsatzbereich abdecken sollen.
Die meisten Wingsurfer und Wingsurferinnen wollen einen Wing für alles! Allrounder sollen deshalb in einem breiten Spektrum verschiedener Bedingungen funktionieren – zum entspannten Freeriden auf Flachwasser, für erste Tricks und Sprünge und darüber hinaus auch mal beim Absurfen von Dünungs- oder kleinen Brandungswellen. Für jeden Einsatzbereich sind unterschiedliche Faktoren wichtig, die wir euch im Folgenden kurz erklären wollen:
Der Begriff “Freeride” steht für unkompliziertes Abheben, entspanntes und durchaus sportliches Fliegen und typische Foil-Manöver wie Halsen, Wenden und Foil-360s. Damit ein Wing eine gute Freeride-Eignung hat, sollte er genügend Power bieten und den Surfer/die Surferin easy auf die nötige Abfluggeschwindigkeit bringen. In der Luft ist es vor allem eine gleichmäßige Zugverteilung auf beiden Händen, die darüber entscheidet, ob man entspannt am Wing hängt, oder unnötig ackern muss. Gute Freeride- und Allround-Wings sollen deshalb einen stabilen Druckpunkt besitzen und bezüglich des Griffsystems die Möglichkeit bieten, die Hände seitlich zu verschieben – feste Griffe oder Boom-Systeme sind diesbezüglich gegenüber schmalen Handles oft im Vorteil. Ob man zum Freeriden ein Fenster im Wing braucht, oder nicht, sollte jeder selbst entscheiden – für beides gibt es gute Gründe. Wer seine Meinung zu diesem Thema mit uns teilen will, findet HIER ein kleines Voting zum Thema “Fenster im Wing – ja oder nein?”
In der Welle sollen Wings möglichst neutral hinterher fliegen – man bezeichnet das auch als “driften” oder “flaggen”. Für gewöhnlich haben Wings mit etwas mehr Spannweite und einem ausgeprägten “V” hier Vorteile, da sie sich stabil im Windstrom positionieren und nicht unkontrolliert hin und her pendeln.
Freestyle entwickelt sich extrem dynamisch, beinahe täglich entstehen neue Tricks und Sprünge. Damit ein Wing zum Freestylen gut funktioniert, sind leichtes Gewicht, kompakte Maße und eine möglichst direkte Verbindung zum Wing ausschlaggebend. Wings mit extrem großer Spannweite, hohem Eigengewicht oder sehr weichen, indirekten Griffen sind diesbezüglich weniger gut geeignet.
Wir haben aus allen von uns getesteten Wings die besten Alleskönner für euch herausgefiltert. Diese Wings sind vielleicht nicht in jedem der drei Bereiche “Freeride”, “Welle” und “Freestyle” absolute Spitzenklasse, bieten aber unterm Strich die größte Bandbreite. Wer also im Flachwasser cruisen, erste Sprünge und Tricks üben und bei Gelegenheit mal steile Dünungswellen oder schöne Lines abreiten möchte, kann dies mit den folgenden Allround-Wings problemlos auf einem hohen Niveau tun.
Abschließend noch ein Hinweis: Obwohl unsere Testcrew viel Zeit auf dem Wasser verbracht hat, ist es ob der Flut an Neuheiten kaum möglich, alle Marken und Modelle zu testen – vor allem nicht, wenn man unserer Maxime folgt und jeden Wing bei möglichst unterschiedlichen Bedingungen aufs Wasser bringen will. Die folgende Liste hat somit keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sicher gibt es auf dem Markt weitere Modelle, die einen Platz in unserer Hitliste der besten Allround-Wings verdient hätten. Zudem stellt die folgende, nach Jahren sortiere Übersicht, kein Ranking dar, es handelt sich lediglich um eine alphabetische Sortierung.