Fanatic EagleNeuer Freerider für schnelles Angleiten und einfache Halsen

Tobias Frauen

 · 27.04.2023

Fanatic bringt mit dem Eagle ein neues Freeride-Modell
Foto: Hersteller

Fanatic erweitert mit dem neuen Modell Eagle die Freeride-Range. Das Board soll mit seinem längeren, gestreckten Shape vor allem Aufsteiger und Gelegenheits-Surfer ansprechen, die möglichst einfach ins Gleiten kommen wollen. Wir haben Fanatic-Entwickler Daniel Aeberli gefragt, welche Idee hinter dem Eagle steckt.

Mit Gecko und Blast habt ihr bereits zwei Freeride-Boards im Programm. Warum also noch ein weiteres Modell?

Der Gecko ist unser meistverkauftes Board für alle Bereiche, den etwas sportlicheren Blast haben wir letztes Jahr überarbeitet, so dass er mittlerweile deutlich einfacher zu fahren ist. Ich habe gedacht, es ist an der Zeit, eine neue Zielgruppe anzusprechen. Und zwar ist mir am Gardasee aufgefallen, dass viele sich ein Brett ausleihen, um ab und zu mal surfen zu gehen. Da geht es vor allem um passives Gleiten und darum, möglichst schnell ins Gleiten zu kommen, um das richtige Windsurf-Feeling möglichst schnell technikfrei zu erlernen. Das war ein schwieriger Spagat: Du möchtest, dass das Brett früh angleitet, aber du möchtest auch nicht, dass es langweilig ist. Und ich glaube, der Eagle ist mehr oder weniger die perfekte Symbiose, ich persönlich fahr den auch sehr gerne! Du kannst dich einfach draufstellen, und dann kommt er einfach ins Fahren. Step on und Go, das war die Idee!

Wie kam es dann zu dem Ansatz, das Board länger und schmaler zu machen. Das ist ja quasi ein Schritt zurück im Boarddesign…

Ein breites und eher kürzeres Board ist für einen Fahrer, der jedes Wochenende oder einmal im Monat surft, natürlich schon das coolere Brett, weil es aktiver und sportlicher zu fahren ist. Ein längeres, schmaleres Brett ist hingegen deutlich einfacher für jemanden, der nicht so geübt ist. Es hat dann keine Tendenz anzuluven, es fährt einfach los. Wir werden die Linie auch noch nach oben zu erweitern, um Leute abzuholen, die neu in den Sport kommen. Ich glaube, sobald jemand gleitet, ist er angefixt und bleibt dabei.

Sobald jemand gleitet, ist er angefixt und bleibt dabei.”

Hat das Brett noch weitere Features, um diese Zielgruppe anzusprechen?

Das Coole ist die Symbiose zwischen der älteren Generation und einem Gecko. Das heißt, das Board ist nach wie vor sehr dünn und hat auch sehr dünne Rails, was sehr komfortabel zum Fahren ist. Früher waren die längeren Boards sehr kastig im Querschnitt, das hat sie sehr technisch zu fahren gemacht. Dünne Boards wie der Gecko sind einfach zu fahren und auch einfach zu halsen. Der Unterschied ist: Als geübter Windsurfer möchtest du mal den Radius enger fahren oder anders wählen. Beim Eagle drückst du aufs Rail und er gleitet für dich die Halse durch. Das ist ein total geiles Gefühl! Klar, wenn ich selber den ganzen Tag auf dem Wasser bin, würde ich schon manchmal ein bisschen enger halsen, aber das ist in der Klasse nicht nötig. Außerdem sind die Schlaufen etwas weiter innen platziert, und sind leicht zu erreichen. Es gibt für Aufsteiger auch noch eine zweite Schlaufenposition ganz weit innen.

Fanatic-Entwickler Daniel AeberliFoto: John Carter
Fanatic-Entwickler Daniel Aeberli

An welche Surfer richtet sich der Eagle in erster Linie?

Ich würde sagen, an einen ganz klassischen Freerider. Der Eagle ist nicht langweilig, aber sehr einfach. Er ist für Surfer, die einfach nur freeriden wollen – du nimmst die richtige Größe und kannst direkt loslegen. Man muss sich nicht erst dran gewöhnen, er hat keine Allüren, du stehst einfach drauf und fährst los. Es sind keine Quantensprünge vom Gecko, es ist einfach dieses Plug & Play. Wenn einer am Conca ein Brett mietet, soll er rausgehen, gleiten und sagen „Wie geil!“

Wenn jemand ein Brett mietet, soll er rausgehen, gleiten und sagen „Wie geil!“

Was sollte ein Aufsteiger schon können oder mitbringen?

Ich glaube, sobald er das Balancegefühl hat, was sicherlich das Schwierigste am Windsurfen ist, dann kann es sofort losgehen! Wir arbeiten im Hintergrund auch an einem Schulungskonzept, bei dem man die Leute dann direkt auf so ein Brett stellen kann. Normalerweise würde man auf einer Viper anfangen und dann auf den Gecko wechseln. Und diesen Typ Windsurfer, der einfach nur gleiten will, der kann dann den Eagle nehmen. Nach oben raus hat es eigentlich keine Begrenzung. Klar, im Endspeed ist er nicht wie ein Blast, aber wem das wichtig ist und wer das Fahrkönnen hat, der schaut dann halt dort, dafür haben wir das ja.

Ab wann werden andere Modelle interessanter?

Ich sag mal, jemand der ein Jahr lang nicht mehr gesurft ist und sich an der Station ein Brett ausleiht, der nimmt er am ersten Tag einen Eagle 130. Wenn er dann einen Tag herumgefahren ist und wieder voll drin ist, steigt er auf den Blast 100 um. Sobald du Eagle fahren kannst, bist du mit dem Blast dann auch gut bedient! Aber es braucht einfach ein bisschen höheres Fahrkönnen. Wir werden in Zukunft die Range eher kleiner machen und sachlicher gestalten, um es dem Kunden im Shop oder in der Station einfacher zu machen, abhängig von seinem Level ein Brett zu wählen.

Was unterscheidet die beiden Bauweisen des Eagle?

Das ist natürlich in erster Linie eine Preisfrage. HRS ist eine klassische Epoxy-Sandwich-Bauweise, der LTD ist eine Nummer leichter. Ich hab die Prototypen so gemacht, dass sie auch in der günstigen Version sehr gut funktionieren, was auch sehr wichtig ist. Das ist die meistverkaufte Version in der Klasse. Wer es sich leisten möchte, der bekommt in der LTD-Bauweise ein Upgrade. Das fängt beim Tragen an und hört beim Fahrgefühl auf. Wichtig ist zu wissen: Die normale Bauweise ist nicht schlechter, es gibt einfach eine gute und eine sehr gute Variante.


Technische Daten Fanatic Eagle

Bild NaN
Foto: Hersteller
  • Verfügbare Größen: 130, 150
  • Länge: 250, 250 cm
  • Breite: 73, 78 cm
  • Finne: 42, 46 cm (Powerbox, Foil-Ready)
  • Mehr Infos unter fanatic.com

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