boot 2023Die Messe-Neuheiten bei Point-7 und AV Boards

Tobias Frauen

 · 25.01.2023

Point-7-Boss Andrea Cucchi mit dem neuen F1-E in der Slalom-Version
Foto: Tobi Frauen

Mit einer camberlosen Modellreihe und einem Hybridsegel bringt Point-7 gleich zwei Neuheiten für den Foil-Bereich. Auch einen fürs Foilen optimierten Mast zeigen die Italiener auf der boot. Außerdem gibt es neue Farben und eine Linie extra für Stationen.

Beim Blick auf den Stand von Point-7 fällt sofort auf: Es gibt eine neue Farbe, in diesem Jahr sind die Segel der Italiener auch mit grünen Elementen erhältlich. Dahinter steckt laut Point-7-Chef und -Segeldesigner Andrea Cucchi aber nur eine neue Optik und kein Hinweis auf nachhaltigere Materialien.

Im Gespräch mit surf betont Cucchi, dass bei Point-7 jedes Jahr die komplette Segelrange mit allen Größen optimiert werde. Deswegen konzentriere man sich auch ausschließlich aufs Windsurfen - für 2023 habe der Fokus dabei vor allem auf dem Foil-Bereich gelegen.

Neu für 2023 ist das F1-X, ein Foilsegel ohne Camber. “Unser No-Cam-Segel ACX hat einen guten Ruf, das gleiche Konzept haben wir jetzt auf ein Foilsegel übertragen”, erklärt Andrea Cucchi. “Es hat die gleiche Outline wie das Competition-Segel mit drei Cambern, eine High Aspect Outline mit kurzer Gabel!” Das F1-X kommt in den Größen 5,9 m², 6,9 m² und 7,9 m² und soll gut zu Freerace-Foils passen.

Auch die “Hybrid-Linie” F1-E ist neu bei Point-7. Die Segel sollen gleichermaßen für Finne und Foil eingesetzt werden können. “Von null bis 14 Knoten fährt man das mit dem Foil, ab 14 Knoten nimmt man das Foil raus und wechselt einfach zur Finne”, beschreibt Cucchi das Konzept. Die Größen 5,4 und 6,4 sind eher manöverorientiert und passen zu Freeride-Foils, in 7,4 und 8,4 wird ein Freerace-Foil empfohlen.

Point-7 setzt auf Camber im unteren Bereich

Auffällig ist, dass alle Größen einen Camber an der untersten Latte haben. Andrea Cucchi erläutert die Idee dahinter: “Dort ist die Power, das bringt dich ins Gleiten, dort wird die Stabilität erzeugt. Bei höheren Cambern ist auch der Druckpunkt höher, der kommt mit niedrigen Cambern nach unten, und das erzeugt Stabilität für das Foilen.” Auch die Rotation sei an der unteren Latte besser als weiter oben. “Es ist schwierig, eine saubere Masttasche mit nur einem Camber unten zu bekommen, da haben wir lange dran gearbeitet.”

Das gleiche Prinzip verfolgt Point-7 auch beim ACZ mit zwei Cambern. “Normalerweise ist ein Camber über und einer unter der Gabel, das sieht ausbalanciert aus”, so der Designer. “Bei tieferem Druckpunkt kriegt man nicht so viel Lift und hat mehr Kontrolle.” Außerdem sei die Masttasche oben schmaler und somit beim Wasserstart einfacher zu handeln. “Die Endgeschwindigkeit ist dieselbe, der Unterschied zu den Racesegeln liegt in der Beschleunigung.”

Ein Mast zum Foilen und eine Segellinie für Stationen

Eine weitere Neuheit bei Point-7 ist ein fürs Foilen optimierter Mast. Andrea Cucchi: “Der ist steifer, hat einen höheren IMCS-Wert. Beim Finnen-Slalom fährt man über den Chop und der Mast absorbiert die Schläge. Beim Foilen schwebt man über den Chop hinweg und der Mast kann steifer sein, das gibt dem Segel mehr Stabilität, erlaubt mehr Profil im vorderen Bereich und weniger Zug auf der hinteren Hand.” Das sei jedoch nur fürs reine Foiling gedacht, in einem Hybridsegel empfiehlt Cucchi einen normalen Mast.

Außerdem will Point-7 den “stärksten Mastfuß auf dem Markt” haben. Der Schlüssel dazu sind temperaturesistente Kunststoffkomponenten und extra angefertigte Metallteile, die nicht in die Sehne einschneiden. Daneben gibt einen neuen Rucksack mit Fächern für GoPro, Neoprenanzug und Notebook und eine neue Kleidungs-Kollektion.

Mit der S-Line haben die Italiener eine Segellinie extra für Surfstationen ins Programm genommen. Die Größen reichen vom 3.3er Wavesegel bis zum 8.3er Slalomtuch, die Schnitte sind identisch mit anderen Point-7-Modellen. Die Stresszonen sind für den Dauereinsatz Die einzelnen Modelle sollen jedes Jahr weiterentwickelt werden, das Design bleibt jedoch gleich. Außerdem gibt es keine großflächigen Prints, um einzelne Segelbahnen austauschen zu können.

AV-Boards

Auf dem gleichen Stand zeigt Aurelio Verdi fünf seiner AV-Boards. Wave, Freestyle-Wave, Freeride, Race und Speed-Modelle gehen unverändert in die neue Saison - auch optisch. “Wir mögen es nicht, jedes Jahr die Grafik zu ändern, wir bleiben bei dem Konzept und wollen den Wert erhalten”, so Shaper Aurelio Verdi. Neu kommen hingegen die Slalom-, die Foil- und die Freeride-Foil-Range. Die neuen Bretter waren aber zur boot noch nicht fertig.


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