Geht’s noch!?Die größte Erfindung der Windsurf-Geschichte

Tommy Brandner

 · 22.06.2025

Geht’s noch!?: Die größte Erfindung der Windsurf-GeschichteFoto: Bernhard Förth
Was glaubt ihr, ist die größte Erfindung der Menschheit? „Das Rad?” Quatsch. Und für Windsurfer schonmal gar nicht, sondern...ja, was eigentlich?

Was kann man schon mit einem Rad anfangen? Man kann es durch die Gegend rollen, und wenn es stehen bleibt, fällt es um. Nein, nix geht mit einem Rad. Die größte Erfindung war natürlich: das zweite Rad! Damit kann man einen Karren bauen, beladen, ihn schieben, ein Tier davor spannen usw. Und der nächste Riesen-Coup war logischerweise das Reserverad. Wenn mal eines kaputtgeht, dann … aber egal, das können wir ja mal später … Aufs Windsurfen übertragen, war da der alles überragende Geistesblitz das Kardangelenk? Es machte das Rigg frei drehbar, schwenkbar und das Gerät lenkbar, schon mal nicht so übel. Außerdem ließen sich damit ganz hervorragend Mittelfußknochen zerquetschen, wenn man unter den umgekippten Mast kam. Passierte aber selten, weil der damalige Mastfuß, ein kleines Holzbrettchen, das im Board steckte, so oft rausflutschte, dass die Füße relativ sicher waren. Die Genitalien beim Schotstart weniger.

Kardan also nicht. Sind dann vielleicht der einlaminierte US-Finnenkasten und die feste Verbindung von Board und Rigg durch eine simple Gummi-Motoraufhängung aus dem Renault R4 der Renner? Was gequetschte Füße angeht, ja, sonst nein, da geht noch was, wir stecken ja auch noch in der Entwicklungsphase. Die Boards sind lang und mit dem nicht hoch genug einzuschätzenden Schwert bewaffnet. Das registrierte damals auch mein Lieblings-Fach- und Sachbuchautor und schrieb nieder: „Wie wichtig das Schwert ist, bemerkt man erst, wenn man es zu Hause vergessen hat!” Was für eine Leuchte … Sicher, das Schwert war und ist wichtig, aber die größte Windsurf-Erfindung? Eher nicht.

Da muss man schon pfiffiger an die Sache rangehen. Hat vielleicht jeder Windsurfer ein Gewässer vor der Haustüre? Na also. Transport tut not, am besten mit dem Automobil. Da die Boards größer als der Innenraum der meisten Fahrzeuge sind, brauchen wir ... na, was? Richtig: einen Dachträger! Und damit sind wir schon ganz nahe dran an der größten Erfindung im Windsurfen. Brett aufs Dach und los? Neeneenee, dann kommen wir ohne Planke am Spot an. Die ganz Schlauen haben es sicher schon raus, genau: Die Spanngurte! Bravo. Ohne Spanngurte wäre Windsurfen schlicht nicht möglich. Was für eine Erfindung! Da ist es nur recht und billig, sich an dieser Stelle mal bei den Erfindern Dr. G. Spann und Dipl.Ing. J. O. Gurt zu bedanken. Es sind eben oft die kleinen Dinge, die Großes möglich machen.

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