RückspiegelDas waren die Highlights in surf 3/1985

Tobias Frauen

 · 02.03.2024

Auf dem surf-Cover im März 1985: "Steilwand-Fahrerin Jill Boyer, festgehalten von Bild-Meister Darrel Wong"
Foto: surf Archiv
Kurz vor Saisonbeginn 1985 zeigt surf die neuesten Trends, gibt Tipps zu Haltung und Trapezen und stellt mit dem See Genezareth und dem Lake Tilicho im Himalaya exotische Revier vor.

Die Highlights der boot 1985

Im März 1985 blickt surf auf die boot Düsseldorf zurück, nachdem in der Surf-Halle “im grellen Flitterlook und [...] Discosound” die “jährliche Nabelschau der Surfbranche” abgehalten worden war. Die Hersteller wollten sich um Einstieger kümmern, hatten aber laut einem Kommentar vor allem “hochpreisige Funboards” dabei. Bei den Segeln gibt es neue Materialien, viele Marken experimentieren mit den damals neuartigen Cambern oder wollen ähnliche Systeme etablieren. Heute Standard, damals neu sind auch Footpads, flaschenzugartige Rollensysteme zum Trimmen und Sitztrapeze. Mistral hat nach der Firmen-Sanierung die Palette aufgeräumt und vielen Modellen mehr Volumen verpasst: “Endlich werden die schwergewichtigen Surfer nicht mehr diskriminiert!” Neu auf den Markt will Pacific mit drei Brettern - wer sich als Werksfahrer bewirbt, bekommt eine komplette Ausrüstung mit Werbeaufdrucken günstiger. Klepper hat ein “peinlich schnelles Geschoß” mit Alu-Stringer dabei, der heutige Groß-Produzent Cobra zeigt eine eigene Edel-Palette und ein “Damenbrett” namens “Lady Fun”. Alle Messe-Neuheiten sind am Ende übersichtlich in einer doppelseitigen Tabelle festgehalten. Und: Am surf-Stand zeigt Mike Eskimo einen Film mit seinen spektakulärsten Loops - mit Live-Kommentar!

Wie zufrieden sind surf-Leser mit ihren Boards?

Über 6000 Windsurferinnen und Windsurfer wurden befragt, wie zufrieden sie mit ihrem Material sind. Nach einer Reihe von Horror-Stories über herausfallende Finnenkästen beim Klepper S 206 und andere Notfälle auf See geht es dann in die Zahlen: 66% der Surfer würde ihr Board weiterempfehlen, nur 4% würden von ihrem Modell abraten. Beim Material geht die Schere weit auseinander: PE-Boards entpuppen sich wenig überraschend als haltbarer, allerdings sind relativ wenige Besitzer mit den Fahreigenschaften zufrieden. Ansonsten ist im Vergleich zum Vorjahr relativ viel Bewegung im Ranking, denn: Neue Boards haben ein besseres Image und damit höhere Zufriedenheit als Modelle, die bereits länger am Markt sind. Trotz makelloser Qualität vermitteln Dauerbrenner ihren Besitzern demnach das Gefühl, dass es inzwischen möglicherweise bessere Bretter gibt.

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Windsurfen im Himalaya

Ist dies die ungewöhnlichste Revier-Reportage aller Zeiten in surf? Jedenfalls sind Reisegeschichten, die nicht zur Nachahmung empfohlen werden, nicht alltäglich. Ein Team aus vier Surfern klettert im Himalaya auf fast 5000 Meter Höhe, um dort den Lake Tilicho zu befahren. Fast 30 Träger schleppen die Ausrüstung hinauf, einige müssen jedoch im Laufe der Expedition wieder umkehren. Fast 20 Tage dauert der Weg zum See, zunächst durch tropische Reisterassen, dann durch Massen von Schnee. Das Erlebnis am Spot belohnt die Mühen, alle sind begeistert von dem einmaligen Gefühl, einen solchen Ort erstzusurfen. Der Abstieg geht zwar schneller, ist aber fast ohne Vorräte und mit bitterkalten Nächten auch kein Zuckerschlecken.

Und sonst so?

  • Ab dem folgenden Heft kommt surf mit einem 16-seitigen Extra “surf Schweiz”. Redakteurin Elisabeth Tschiemer beobachtet von Zürich aus die Schweizer Windsurf-Szene und will “verbraucherorientierten Leserservice” bieten
  • In Italien strahlt derweil der Sender Radio C tägliche aktuelle Windsurf-News und Wetterberichte aus. Die Inhalte dazu kommen von surf.
  • surf testet Dienstahlsicherungen für Finnenkästen. Das ernüchternde Ergebnis: Alle Modelle lassen sich innerhalb von Sekunden mit einem Schraubenzieher knacken.
  • Schöner stürzen: Mike Eskimo zeigt, wie man einen Reinfaller zum Show-Element macht. In den Schlaufen bleiben, die Arme ausbreiten und...lächeln!
  • Zum Jahr des Wassers nimmt surf das liebste Element unter die Lupe und geht Ursachen und Lösungen für Umweltprobleme auf den Grund
  • Spot Guide Israel: Die besten Spots und Reisetipps für den See Genezareth. Im Sommer gibt es dort pro Monat bis zu 28 Tage Gleitwind - Thermik sei Dank!
  • Graz hat eine der größten Surf-Szenen Österreichs, obwohl in der Nähe nur ein kleiner See mit dem Spitznamen “Schott’Azur” zu finden ist. Der Grund: Ein rühriger Verein organisiert regelmäßig Fahrten an die Adria, die in der Stadt Kult sind. Dafür ließ sich der Verein sogar die zweitgrößte Paella-Pfanne der Welt schmieden
  • In TÜV-Labor erkundet surf die beste Haltung für möglichst hohe Geschwindigkeiten. Das Ergebnis: Sitztrapeze sind deutlich schneller als Hüft- oder Brusttrapeze

Das gesamte Heft gibt es oben in der Galerie zum Durchklicken!

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