Einige Gesichter und Namen aus dem Frühjahr 2005 gehören auch heute noch zum Windsurfer-Alltag: Tabou Rocket, damals brandneu als erstes Freeride-Board der jungen Marke auf dem Markt, und der Tabou Manta, Severne NCX oder Starboard Carve sind auch heute noch da. Andere Marken sind entweder verschwunden oder waren nie richtig da, wie etwa die angekündigte neue Brettmarke HTS (mit zweifelhaftem Dekor). Erstmals taucht Francisco Goya mit eigenen Segeln und Boards in der surf auf - heute gehört Goya zu den erfolgreichsten Marken der Welt (siehe auch unser aktuelles Interview). Auch Severne wird im Test noch als “Newcomer-Marke” bezeichnet. Mistral und F2, heute bestenfalls noch Randerscheinungen, sind damals hingegen noch voll im Geschäft.
Das surf-Festival ist auch heute noch eine der größten Test-Veranstaltungen der Welt, 2005 gab es auch einen Ableger am Gardasee. Grund genug für ein 16-seitiges Special mit Programm, Vorschau und History-Ecke. Auf dem Wasser gibt es die F2 Speed-Challenge und eine Freestyle-Show von Ricardo Campello und Gollito Estredo, an Land fette Partys gemeinsam mit NDR 2. Zum Gardasee kommen sogar Björn Dunkerbeck, Kevin Pritchard und Co. Mistral und surf zeigen gemeinsam eine Ausstellung über 40 Jahre Windsurfen mit seltenen Boards und vielen Raritäten. Beim “Race of Champions” treten aktuelle und frühere Top-Fahrer gegeneinander an, bei der “Freestyle Supersession” wird getrickst.
Eine neue Ära zeichnet sich auch im Waveriding am Horizont ab: Die junge Freestyler-Garde mit Kauli Seadi, Ricardo Campello und Co. wird den Old Schoolern gefährlich. Robby Naish tritt beim World Cup auf Maui zwar nicht mehr an, würde ihnen aber doch gerne “die kleinen Ärschlein polieren”, wie er surf-Redakteur Steve Chismar hitzig gesteht. Am Ende stehen sich bei Maui-untypischem Schmuddelwetter mit Josh Angulo und Kauli Seadi die beiden Generationen im Finale gegenüber, noch gewinnt dabei die alte Schule. Bei den Damen geht jedoch nichts an den Morenos vorbei - “Frauen wie Maui-Local Jennifer Henderson [...] bewegen sich dagegen wie in Zeitlupe”. Francisco Goya, damals schon Legende, spricht vom “radikalsten Wave-Contest aller Zeiten”. Und Prophet Steve beweist ein bestechendes Auge beim Blick auf den Nachwuchs: “Eine weitere Augenweide ist der neben Graham Ezzy jüngste Teilnehmer, Marcilio Broume [sic!]. Diesen Fahrern haben es die Wellen-Routiniers zu verdanken, dass es mit einem radikalen Wellenritt oder hohen Pushloops nicht getan ist.” Gar nicht mal so kleine Ironie der (Windsurf-)Geschichte: In den Splittern heißt es “Marcilio Broume de Neto - den Namen sollte man schon mal buchstabieren lernen. Der ‘Kauli 2’ [...] surft schon fast so verrückt wie sein Vorbild.” Heute wissen wir, dass der Mann Marcilio Browne heißt, auch auf “Brawzinho” hört und inzwischen drei Mal Weltmeister in der Welle ist.
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