Gleich zwei Material-Neuheiten, die für uns heute selbstverständlich sind, werden im Sommer 1990 der Öffentlichkeit präsentiert: Mistral und F2, zwei der größten Board-Hersteller, haben gemeinsam die Powerbox entwickelt, die ab 1991 in allen Boards der Marken verbaut werden soll. Die altbekannte US-Box hatte bei immer größeren Finnen und Segeln Schwächen offenbart. “Das starke Stück am Heck ist 16 Millimeter breit und nimmt klaglos jeden ‘Slalomprügel’ von Finne auf”, frohlockt surf. Mistral-Mitentwickler Helmut Kirner glaubt: “Jetzt können die Konstrukteure ihre Finnen endlich bruchsicher und strömungsgünstiger gestalten”, während der F2-Kollege ankündigt, dass man mit der neuen Box besser angleiten könne. Auch wenn die Powerbox selbst in den 2000ern an ihre Grenzen geriet und für noch größere Kräfte Tuttleboxen her mussten - ein absoluter Meilenstein! Die andere Neuerung war von F2 und Hoechst gemeinsam entwickelter farbiger Monofilm, der zumindest teilweise eine Alternative zur transparenten Tristesse im Segeldesign bot.
Heute jeden Winter ein Traumziel für tausende Windsurfer, Winger und Wellenreiter, 1990 noch umstritten und exotisch: Durch die “Kap-Perestroika” und dem sich abzeichnenden Ende der Apartheid rücken Südafrika und seine perfekten Spots in den Fokus. “Darf man schon nach Südafrika reisen?” fragt surf F2-Segelentwickler Klaus Walther, der seit Jahren nach Kapstadt fährt. Der berichtet, dass man abseits der Brennpunkte wenig von den damaligen Unruhen mitbekomme und begrüßt die langsamen Veränderungen, betont aber auch, dass es noch eine ganze Reihe von Ungerechtigkeiten gebe. Ansonsten schwärmt er von den grandiosen Bedingungen, die damals noch vielfach unentdeckt sind. Profis wie Robby Seeger oder Jutta Müller zögern jedoch noch in das noch weitgehend isolierte Land zu reisen, sie haben Angst vor Sanktionen, wie es sie etwa im Tennis gab.
Große Fahrtechnik-Offensive im Sommer: Der “Fun-Trainer” für Fortgeschrittene zeigt Fußsteuerung sowie die optimale Technik zum Gleiten und Höhelaufen, im Special “Fun on board” geht es um Einsteiger. Neben einer großen Reportage aus einem Surfkurs gibt es einen Gutschein für eine Schnupperstunde und jede Menge Grundwissen. Von Brettgrößen über Rigg-Komponenten bis hin zu Fachbegriffen bekommen Windsurf-Willige alles an die Hand, um durchzustarten.
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