Nein, surf hat keinen Ausflug in die Gefilde der Regenbogen-Presse gemacht, es ging “nur” um Boards: Robby Naish verließ im Sommer 2001 nach einem Vierteljahrhundert seine Hausmarke Mistral und brachte gleichzeitig eigene Bretter auf den Markt. Naish-Segel gab es bereits seit einigen Jahren, jetzt machte Robby seine Firma zum Vollsortimenter: “Wir wollten Naish nicht einfach in eine Suppe mit North, Fanatic, Mistral, F2, Arrows und so weiter gemixt haben”, so Robby zu den Hintergründen. Pünktlich zum Stichtag am 1. Juli kommt Naish mit 13 Boards in vier Linien heraus, weitere sind bereits in Planung. Shaper ist Papa Rick. Brand-Manager Joachim Siegmann erhofft sich eine “große Nachfrage” dank des prominenten Namens. Nur einer fehlt auf den neuen Boards: Robby Naish. “Seine Trennung von Mistral wird erst ab dem 1. Juli rechtswirksam”, erläutert Siegmann. “Wir wollten das sauber durchziehen.” Naish selber gibt als Ziel aus, “noch ein paar Jahre im Geschäft zu bleiben.” Hat geklappt, erst 2023 hat Robby sein erfolgreiches Imperium verkauft.
Sie sind Legenden und es umweht sie immer der Hauch des Mystischen: Die Watermen von Hawaii, die eins mit dem Wasser zu sein scheinen und die größten Wellen der Welt reiten. Sie sind die geistigen Nachkommen von Duke Kahanamoku und Eddie Aikau, stehen in der Moderne aber immer mehr im Fokus von Medien und Sponsoren. Laird Hamilton, Pete Cabrinha, Dave Kalama und andere sind die modernen Wassermänner, sie gehen Windsurfen, Wellenreiten, Tow-In-Surfen und alles, was in den Wellen Spaß macht. “Den Titel Waterman kann man sich nur über viele Jahre verdienen, und er wird die mit Respekt entlohnt”, so Laird Hamilton. Doch auch materielle Dinge rücken immer mehr in den Vordergrund, Medien und Sponsoren zahlen viel Geld für spektakuläre Bilder. Dem kann Craig Maisonville, Surf-Held der 80er und inzwischen in Familie und Glaube aufgegangen, nicht viel abgewinnen: “Jemanden zu glorifizieren, nur weil er dem Tod am nächsten kam, das verstehe ich nicht” sagt er zu surf-Autor Steve Chismar. 2001 ganz neu und von der Waterman-Gang um Hamilton begeistert aufgenommen: Foiling. “Wenn wir diese Dinger einmal besser beherrschen, können wir Meeresdünungen von Insel zu Insel ohne Motorkraft surfen!” prophezeit Hamilton.
Frank Lewisch ist ein surf-Urgestein, seit mehr als 20 Jahren gehört er zur Test-Crew. 2001 fuhr der Mann vom Neusiedler See auch im Freestyle in der Weltspitze mit, auf Fuerte warf er reihenweise Stars aus dem Rennen. “Um dauerhaft an der Spitze zu stehen, müsste er mal richtig trainieren”, so die einhellige Meinung. Seine Reisen hingegen plant Franky perfekt, oft kauft er bei längeren Aufenthalten vor Ort kurzerhand Haus und Auto, die dann mit anderen Surfern geteilt werden. “Franky interessiert sich nur für drei Dinge: Surfen, Essen und Playstation”, weiß sein Test-Partner. Diesen Lifestyle hat sich Frank zum Großteil bis heute bewahrt, sein immenses Fahrkönnen und seine Erfahrung fließt dabei in viele surf-Tests ein!
Das gesamte Heft gibt es oben in der Galerie zum Durchklicken!