RückspiegelDas waren die Highlights in surf 7/2001

Tobias Frauen

 · 14.09.2024

Ein "Duett auf dem Brett" ziert das surf Cover im Juli 2001, fotografiert von Jerome Houyvet.
Foto: surf Archiv
Zu Beginn des neuen Jahrtausends kommt Robby Naish mit eigenen Boards auf den Markt, die Watermen von Hawaii entdecken das Foilen und die Stars von heute fallen erstmals als Talente auf! Blättert mit uns in der Juli-Ausgabe von surf aus dem Jahr 2001!

Robby Naish: Trennung nach 25 Jahren!

Nein, surf hat keinen Ausflug in die Gefilde der Regenbogen-Presse gemacht, es ging “nur” um Boards: Robby Naish verließ im Sommer 2001 nach einem Vierteljahrhundert seine Hausmarke Mistral und brachte gleichzeitig eigene Bretter auf den Markt. Naish-Segel gab es bereits seit einigen Jahren, jetzt machte Robby seine Firma zum Vollsortimenter: “Wir wollten Naish nicht einfach in eine Suppe mit North, Fanatic, Mistral, F2, Arrows und so weiter gemixt haben”, so Robby zu den Hintergründen. Pünktlich zum Stichtag am 1. Juli kommt Naish mit 13 Boards in vier Linien heraus, weitere sind bereits in Planung. Shaper ist Papa Rick. Brand-Manager Joachim Siegmann erhofft sich eine “große Nachfrage” dank des prominenten Namens. Nur einer fehlt auf den neuen Boards: Robby Naish. “Seine Trennung von Mistral wird erst ab dem 1. Juli rechtswirksam”, erläutert Siegmann. “Wir wollten das sauber durchziehen.” Naish selber gibt als Ziel aus, “noch ein paar Jahre im Geschäft zu bleiben.” Hat geklappt, erst 2023 hat Robby sein erfolgreiches Imperium verkauft.

Die Watermen von Hawaii

Sie sind Legenden und es umweht sie immer der Hauch des Mystischen: Die Watermen von Hawaii, die eins mit dem Wasser zu sein scheinen und die größten Wellen der Welt reiten. Sie sind die geistigen Nachkommen von Duke Kahanamoku und Eddie Aikau, stehen in der Moderne aber immer mehr im Fokus von Medien und Sponsoren. Laird Hamilton, Pete Cabrinha, Dave Kalama und andere sind die modernen Wassermänner, sie gehen Windsurfen, Wellenreiten, Tow-In-Surfen und alles, was in den Wellen Spaß macht. “Den Titel Waterman kann man sich nur über viele Jahre verdienen, und er wird die mit Respekt entlohnt”, so Laird Hamilton. Doch auch materielle Dinge rücken immer mehr in den Vordergrund, Medien und Sponsoren zahlen viel Geld für spektakuläre Bilder. Dem kann Craig Maisonville, Surf-Held der 80er und inzwischen in Familie und Glaube aufgegangen, nicht viel abgewinnen: “Jemanden zu glorifizieren, nur weil er dem Tod am nächsten kam, das verstehe ich nicht” sagt er zu surf-Autor Steve Chismar. 2001 ganz neu und von der Waterman-Gang um Hamilton begeistert aufgenommen: Foiling. “Wenn wir diese Dinger einmal besser beherrschen, können wir Meeresdünungen von Insel zu Insel ohne Motorkraft surfen!” prophezeit Hamilton.

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Frank, das Spock-Gespenst

Frank Lewisch ist ein surf-Urgestein, seit mehr als 20 Jahren gehört er zur Test-Crew. 2001 fuhr der Mann vom Neusiedler See auch im Freestyle in der Weltspitze mit, auf Fuerte warf er reihenweise Stars aus dem Rennen. “Um dauerhaft an der Spitze zu stehen, müsste er mal richtig trainieren”, so die einhellige Meinung. Seine Reisen hingegen plant Franky perfekt, oft kauft er bei längeren Aufenthalten vor Ort kurzerhand Haus und Auto, die dann mit anderen Surfern geteilt werden. “Franky interessiert sich nur für drei Dinge: Surfen, Essen und Playstation”, weiß sein Test-Partner. Diesen Lifestyle hat sich Frank zum Großteil bis heute bewahrt, sein immenses Fahrkönnen und seine Erfahrung fließt dabei in viele surf-Tests ein!

Das gesamte Heft gibt es oben in der Galerie zum Durchklicken!

Und sonst so?

  • surf ruft zum Single-Treff auf, kontaktwillige Windsurferinnen und Windsurfer können einen Steckbrief einschicken, der dann in einem der folgenden Hefte veröffentlich werden soll.
  • Gabelbaum-Engpässe bei fast allen Herstellern, nur Nautix hat noch eine große Gabel auf Lager. Andy Laufer musste beim Euro-Cup sogar die Holme der eigentlich zu kurzen Gabel durch ein Loch im Segel (!) mit Tampen verbinden, damit die Griffleiste einigermaßen in Form blieb.
  • Ein Dauerbrenner, vor 23 Jahren genauso wie in den Kindertagen und auch heute noch: der Gardasee. Im großen Spot Guide gibt es alle Infos, um sich im Gewusel von Torbole und Co zurechtzufinden
  • Jason Prior soll die Nea Awards auf der ISPO moderieren: “Dem 28jährigen Kanadier sagt man nach, er habe die Aura eines Rockstars und außerdem echte Entertainer-Qualitäten.”
  • “King of the Lake” Diony Guadagnino sieht sich wachsender Konkurrenz ausgesetzt: “Mein Tipp heißt Ricardo Campello”, orakelt er. “Der Junge ist erst 15 Jahre alt, aber springt Diabolos und Wymaroos mit so einer enormen Sicherheit, dass dir Hören und Sehen vergeht!”
  • Mistral hat mit dem Genesis ein Board konzipiert, dass das neue Olympia-Brett nach dem One Design werden soll. Das Konzept erinnert an das RS:X, das dann später den Zuschlag bekam: Breit, kurz, Schwert.
  • Fahrtechnik Formula: Andy Laufer zeigt, wie man die Riesen-Boards und -Segel unter Kontrolle bekommt. Unverzichtbar: Ausfallschritt bei der Halse und viel Mut beim Abfallen
  • Mut braucht es auch beim Frontloop. surf gibt in einem großen Special alle Tipps, von der Trockenübung über Rotationen mit einem Board-Dummy bis hin zum vollendeten Loop.

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