Zwei Spot Guides mit recht exklusiven Zielen in einem Heft: Südafrika ist längst ein bekanntes Wave-Revier und eine Alternative zu Hawaii, seit dem Ende der Apartheid kommen immer mehr Surfer ans Kap der guten Hoffnung. Im großen Spot Guide zeigt surf alle Reviere von Langebaan bis in die False Bay. Wer das moderne Kapstadt kennt, wundert sich stellenweise, wie viel sich dort in den letzten 30 Jahren verändert hat. Übrigens: in surf 8/2025 kommt ein nagelneuer Spot Guide Südafrika!
Im Gegensatz zu Kapstadt denken bei Saint Tropez die meisten eher an aufgedonnerte Champagner-Trinker als ans Surfen. Dass der Ort in Südfrankreich aber auch erstklassige Spots zu bieten hat, könnte schon beim Blick auf Karte in den Sinn kommen: Die Halbinsel streckt sich ins Mittelmeer, so dass bei fast jeder Windrichtung eine Seite funktioniert. “Es ist mir ziemlich egal, aus welcher Richtung der Wind kommt”, sagt Fast-Local Paul Margaux. Doch wenn die Sprache auf einen möglichen Geheimspot kommt, “wird Pauls vorher exzellentes Englisch plötzlich hundsmiserabel”. Dennoch geht es für eine Session nach Gigaro, ansonsten stehen Beauvallon und Pampelonne, der Hausstrand von Saint Tropez, an. Bei kernigem Ostwind sieht man dort mehr Surfer als Starlets!
Ian Boyd machte sich als Wunderkind einen Namen: Mit elf auf einem Cover, mit 16 ein Sieg vor Hookipa und Junioren-Weltmeister. Sein Stil trägt ihm den Spitznamen “Die Katze” ein, man sagt ihm nach, er könne keine 100 Meter geradeaus fahren. 1996, im Herbst der Karriere, hat sich Ian Boyd selbstständig gemacht und dreht unter anderem Fahrtechnik-Videos für surf. Mit 14 sei er das erste Mal von der Heimat Kalifornien nach Maui geflogen und dort dann neun Monate geblieben - ohne Eltern, die unter der Voraussetzung, dass er einen gewissen Notendurchschnitt schaffe, dem Hawaii-Exil bei einer Gastfamilie zustimmten, erzählt er im Interview. Gemeinsam mit deren Sohn und einem Freund wurde Ian Boyd als “Kihei Kid” bekannt, “die gestandene Surfer mit neuen Moves ärgerten”. Mit dem Sieg beim O’Neill Invitational kamen die Sponsoren und das Geld: “Man musste relativ wenig tun, um mit dem Windsurfen ein bisschen Geld zu verdienen”, erzählt Boyd aus den fetten Achtzigern. Doch nach drei Profi-Jahren ging Ian zurück nach Kalifornien, um zu studieren, nebenbei gibt er Fahrtechnik-Seminare und schreibt Artikel. Im surf-Interview prangert er die zunehmende Spezialisierung an und hofft, dass über neue Einsteiger-Pakete wieder mehr Leute in den Sport kommen. Die Entwicklung weg vom reinen Speed hin zu allround-tauglichem Material gibt ihm aber Hoffnung, auch der gerade geborene Freestyle-Trend: “Wenn zehn Surfer auf dem See geradeaus fahren, machen es die meisten anderen nach”, sagt er. “Üben zehn Surfer an irgendwelchen Tacks, Jibes und Sprüngen, werden einige versuchen, denen nachzueifern!”
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